"XPERT" - Experten aus spezialiserten THS - Kliniken beantworten auswählte Fragen zur Anwendung bei Zwangsstörung Depression und Co
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An dieser Stelle versuchen wir Experten aus dem Bereich der Tiefen HIrnstimulation, insbesondere für psychische Erkrankugen zu gewinnen.
Insbesondere gilt dies für Fragen die in den bisherigen Interviews nicht beantwortet wurden oder nicht in die Fragestellungen hineinpassten.
Wir möchten uch auch animieren uns eure Fragen, zu speziellen Themen der tiefenhirnstimulation über den Kontaktbutton - Link ( hier Klicken ) zu stellen.
Wenn wir die nicht aus unseren Erfahrungen heraus beantworten können, versuchen wir einen Experten auf dem Gebiet der Tiefen Hirnstimulation zu fragen.
Zurzeit konnte ich einen führenden Neurochirurgen dafür gewinnen, alle 4 Wochen ein Gespräch mit mir zu führen um häufige Fragen, neue Methoden und Trends zu kommentieren und zu beantworten.
Es können auch noch weitere Fachleute dazu stoßen.
Letzteres wäre natürlich für die Kliniken ein besonderer Anreiz zur Zusammenarbeit.
Wir weisen darauf hin, das wir hier die Meinung des befragten Spezialisten wiedergeben, die auch von anderen nicht zwingend geteilt werden muß, und lehnen daher jede Haftung grundätzlich ab.
Die Tiefe Hirnstimulation bietet aktuell Behandlungen und Hilfe bei ( nach Häufigkeit ): Zwangsstörungen, Schmerzen ( auch als Rückenmarksstimulation ), Depressionen, Angststörungen, verschiedenen Autismus - Symptomen und künftig geplant Magersucht, an, sowie Mischformen dazu an - Demenz ist im Forschungsstudien vertreten. Wichtig dabei: Nicht jede Klinik führt jedes Anwendungsgebiet aus. Meinungen können auch voneinander von Zentrum zu Zentrum gelegentlich abweichen.
Aktuelle Fragen können Sie gerne auch über den Kontaktbutton stellen, sofern sie von allgemeinem INteresse sind werden wir auch diese hier veröffentlichen.
Die ersten Fragen hierzu beantwortet
PD Dr Maarouf von der BETA - Kinik Bonn
F: Grundsätzlich muss für ein EKG die Stimulation für einige Minuten ausgeschaltet werden - Für einige Patienten ist dies unangenehm - Ist die Ausschaltung
immer erforderlich ?
A: Jein – ein guter Kardiologe kann auch bei eingeschaltetem Tiefe Hirn - Stimulator aus ein EKG für ihn hinreichende Werte herauslesen.
Bei komplexen Herzangelegeheiten ist es ein Abwägen notwendig und gegebenenfalls ist eine Sedierung möglich.
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F: Persönlichkeitsstörungen gelten als ein Ausschlusskriterium bei der Tiefen Hirnstimulation, ist das generell so ?
A: Wir schauen uns die Arztberichte und den Krankheitsverlauf des Patienten gründlich an und sehen ihn dann auch hier in der Klinik zu unserer eigenen Beurteilung.
Es ist zwar nicht die Regel, aber im Verlauf einer langen psychischen Störung, treten auch gelegentlich Fehldiagnosen auf.
Daher beurteilen wir jeden Fall nochmals durch unsere eigene Psychiatrie.
Ein Schritt, den wir im Übrigen IMMER gehen, auch wenn der Psychiater vor Ort gesichert etwa eine Zwangsstörung diagnostiziert.
Dazu sind wir gesetzlich verpflichtet und dies beinhalt keine Zweifel an der Kompetenz des Kollegen vor Ort.
Liegt tatsächlich eine Perönlichkeitsstörung vor, ist die Tiefe Hirnstimulation ausgeschlossen.
Gleiches gilt für die bipolare ( manisch - depressive ) Depression.
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F: Manche Patienten sind verwirrt, wenn sie lesen, dass es - etwa bei der Zwangsstörung - noch weitere Zielpunkte gibt als den Nuccleus Accumbens, der meistens
genannt wird.
A: Der Nucleus Accumbens hat sich als sehr guter Zielpunkt bei der Behandlung ( nicht nur ) von Zwangserkankungen erwiesen und wird Deutschland -, wenn nicht europaweit - verwendet.
Unsere Ergebnisse sind überzeugend und wir brauchen uns in dieser Hinsicht nicht vor , etwa den USA, zu verstecken:
Im Gegenteil bei Zwangsstörungen erreichen wir eine Erfolgsquote von 70 %, teilweise mehr.
Gelegentlich kommt es aber auch zu Irritationen, weil der Nucleus Accumbens zu einer anderen genannten Zielstruktur gehört.
Anders gesagt: Gemeint ist das mitunter das Gleiche.
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F: Es gibt auch Patienten die eine Zwangsstörung UND Depressionen oder Ängste haben ( Komorbiditäten ) - Wie kann man hier helfen ?
F: Es gibt auch Patienten die neben einer Zwangsstörung noch weitere Erkrankungen, wie Depressionen oder Ängste haben ( Komorbiditäten )
A: Das ist in der Tat gar nicht so selten: Zwangserkrankungen sind auf Dauer eine schwere Belastung, die Depressionen hervorbringen kann und natürlich auch mit Ängsten verbunden
sein kann.
Im individuellen Gespräch klären wir die persönliche Situation des Patienten ab, was im Vordergrund steht.
Man kann diese dann durch millimetergenaue Variationen die Zielgebiete um den N. Acc. quasi " mitbehandeln "
Eine weitere Beobachtung, die wir häufig machen, ist die, das sich zuerst die Ängste verringern, dann die Zwänge und in Einheit damit die Depressionen zurückgehen. weil die Last tragbarer
geworden ist.
F: Wie verhält es sich, wenn Zwangstörungen und Depressionen tatsächlich als jeweils eigenständige Erkrankungen vorliegen ?
Dann haben wir die Möglichkeit eine der Sonden im für die Zwangsstörung verantwortlichen Feld zu platzieren und die andere in dem für Depressionen zuständigen Gehirnkreislauf.
Das enstcheiden wir jeweils von Fall zu Fall anhand der Anamanese des Patienten.
F. : Zu Depressionen und Tiefer Hirnstimulation. Einige Kliniken befassen sich mit der Behandlung von schweren Depressionen, bei denen andere Behandlungen kein annehmbares Ergebnis erzielt haben - wie ist das bei Ihnen ?
A: In der Tat läuft eine vielversprechende Studie in Deutschland zu dem Thema Tiefe Hirnstimulation und Depressionen.
Wir selbst haben bereits bei 7 von 8 Patienten gute Erfahrungen - also eine Besserung um 50 % oder mehr - gemacht, wobei wir eine Hirnstruktur namens Forel sches Feld
stimulieren.
Die Tiefe Hirnstimulation als Behandlung von den Krankenkassen noch nicht zugelassen.
Aber wir können in dem Fall einen Heilversuch gegen Kostenübernahme beantragen und haben die Erfahrung gemacht, dass manche Kassen dazu durchaus bereit sind.
Wir werden auch in der näheren Zukunft die Fallstudien zu diesen Eingriffen veröffentlichen, ebenso wie unsere Erfahrungen hinsichtlich zweier Patienten mit die von der Kombination
Autismus / Magersucht / Zwangsstörung
betroffen waren.
F. : Autismus und Tiefe Hirnstimulation - Wie kann hier geholfen werden ?
F. Die letzten beiden Fälle waren sicher eine sehr schwierige Herausforderung ?
Beim Autismus versuchen wir insbesondere die dringendsten Aspekte zu mildern - etwa die situative ( Auto - Aggressivität ), die zu schweren Verletzungen führen kann, und / oder die Zwangskomponente zu mildern
F.: Und auch bei bei Magersucht kann die Tiefe Hirnstimulation eingesetzt werden ?
Die große Herausforderung bei den genannten Fällen war aber sicher die Magersucht: Bei der weiblichen Patientin lag das Gewicht um die 28 kg, bei dem männlichen Patienten etwa bei 34
kg.
Solche Situationen sind dann schon akut lebensbedrohlich.
Erfreulicherweise konnten beide Patienten in einem überschaubaren Zeitraum deutlich an Gewicht zulegen, bei dem Patienten über 30 % innerhalb von Monaten, bei der weiblichen Patienten
immerhin 25 %.
Für die Zukunft planen wir die Magersucht mit in unser Angebot aufzunehmen, jedoch nur unter sehr restriktiven Bedingungen:
Wir brauchen auf jeden Fall einen sehr zuverlässigen Partner ( Hausarzt und / oder Facharzt ) am Wohnort des Patienten für die Zusammenarbeit, damit die Gewichtszunahme nicht zu schnell
oder zu langsam erfolgt, ebenso das die entsprechenden körperlichen Werte engmaschig verfolgt werden.
Tatsächlich würden wir Patienten bevorzugen, die gleichzeitig eine Zwangserkrankung haben.