Professor Coenen ermöglicht kostenfreie Behandlung schwerer Depressionen innerhalb einer Studie nach sehr erfolgreichem Pilotprojekt
Neuester Bericht der Universitätsklinik Freiburg vom 15.03. 2019 zu neuer Coenen - Studie "_ Im Schnitt halbierte sich die Schwere der Depression und die Hälfte der Probanden lag sogar unterhalb des Werts, ab dem man von einer behandlungsbedürftigen Depression spricht._ "
Neuester Bericht vom 15.03.2019 - Universitätsklinik Freiburg bei Professor Coenen: "
" Schätzungen gehen davon aus, dass
zehn bis 30 Prozent aller Menschen mit wiederkehrender Depression nicht auf zugelassene Therapien ansprechen. Für einige dieser Menschen könnte die Tiefe Hirnstimulation eine
Therapieoption sein. Die 16 Studienteilnehmer der FORSEE-II-Studie litten zwischen 8 und 22 Jahren an einer schwersten Depression und hatten zuvor im Schnitt 18 medikamentöse
Therapien, 20 Elektrokrampftherapien und 70 Stunden Psychotherapie durchlitten – ohne Erfolg. "
"Die Wirkung der Therapie bewerteten
die Ärzte monatlich mit Hilfe der etablierten Montgomery-Asberg Depression Rating Scale (MADRS). Bereits in der ersten Woche fiel der MADRS-Wert bei zehn Probanden
deutlich ab und hielt sich auf niedrigem Niveau. Im Laufe der Studie reagierten alle Probanden auf die Stimulation. Acht der 16 Patienten hatten zu Studienende
einen MADRS-Wert von unter 10 Punkten und galten damit als nicht depressiv. "
„Unsere Patienten haben jahrelang mit schwersten Depressionen gekämpft und nichts hat Besserung gebracht.
Die Tiefe Hirnstimulation
führte bei den meisten innerhalb von Tagen zu einer deutlichen Linderung, die dann auch durchgehend anhielt. Andere Therapieformen wie Medikamente oder Psychotherapie verlieren
oft im Laufe der Zeit ihre Wirksamkeit. "
Quelle: https://www.innovations-report.de/html/berichte/studien-analysen/tiefe-hirnstimulation-lindert-schwerste-depression-zuverlaessig.html
Wir berichteten bereits vor zwei Jahren im folgenden Interview mit Professor Coenen über seine erfolgreiche Pilotstudie.
Diese Studie ist der zweite Schritt.
Die Hauptstudie mit 50 Patienten läuft weiterhin und hier ist eine Anmeldung noch möglich !
Wichtig zu wissen: Es werden ausschließlich Patienten mit einer " Major Depression " also unipolar und leider NICHT bipolare Depressionen behandelt.
Zur Zeit ist dies auch die einzige Möglichkeit einer kostenfreien Tiefen Hirnstimulation bei Depression, denn die Behandlung ist noch nicht kassenzugelassen:
Dies ist das Ziel der Hauptstudie.
Zur Quelle / Voller Text:
Tiefe Hirnstimulation lindert schwerste Depression zuverlässig
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LESEN: Freiburg: Professor Coenen erste erfolgreiche Ergebnisse mit der hier vorgstellten Methode auch bei Zwangsstörungen
Februar 2019:

Professor Coenen ist Leiter der Abteilung für Stereotaktische und Funktionelle Neurochirurgie an der Universität Freiburg.
Er ist unter anderem Experte für die Tiefe Hirnstimulation bei Zwangstörungen und Depressionen.
Auf dem Gebiet der Depressionen gelang ihm im Jahr 2013 - im Rahmen einer Studie an der Universität Bonn - ein spektakulärer Durchbruch, über den auch in der internationalen Presse
berichtet wurde.
Das Interview wurde mit uns am 13. 05 . 2015 geführt
Pressebericht: Sensationeller Erfolg gegen Depressionen: In 85% der Fälle eine deutliche Symptomverbesserung. (Response)
Link: Bericht über neue Studie aus der Badischen Zeitung vom 06.07.2015
Link:
Neustes Interview mit der Forschungsgruppe THS und Depressionen an der Universität Freiburg
Main Echo vom 30.12. 2017
( Der Operateur ist nicht , wie im Artikel genannt Professor Schläpfer , sondern Professor Coenen )
Kostenlose Behandlung im Rahmen einer Studie zur Kassenzulassung möglich ( 20.06.2017 )
Zum Presseartikel:
Link:
http://news.doccheck.com/de/174711/depression-der-freudenschrittmacher/
Frage:
Herr Professor Professor Coenen , seit wann befassen Sie sich mit der THS und generell mit der neurochirurgischen Behandlung psychischer Krankheiten ?
Professor Coenen:
Die THS wende ich seit 15 Jahren an - bei psychischen Erkrankungen seit 2008.
Frage:
Sie verwenden die THS nicht nur bei Zwangserkrankungen, sondern ebenso bei Depressionen ?
Professor Coenen:
Ja, durchaus
Frage:
Wie verstehen Sie die Funktion der THS im Rahmen eines Heilungsprozesses bei diesen Erkrankungen ?
Professor Coenen:
Ich sehe die THS als eine Art " Türöffner ", der es ermöglicht , das der Patient überhaupt wieder " funktionieren ". kann. Auch im therapeutischen Bereich wächst zunehmend das Verständnis für das Vorliegen von Therapierefraktivität, was wiederum zu einer höheren Akzeptanz der THS führt. Und gerade bei den Zwangsstörungen gilt es als unumgänglich , die THS mit einer anschließenden - sehr spezialisierten - Verhaltenstherapie zu verbinden.
Frage:
Lassen sich Zwangsgedanken und Zwangshandlungen aus ihrer Sicht gleich gut mit der THS behandeln ?
Professor Coenen
Den Patienten von den sehr erschöpfenden, ängstigenden, intensiven Charakter seiner Zwangsgedanken zu reduzieren, so dass er seine Zwangshandlungen unterlässt, das funktioniert sehr gut. Der belastende, stressende, ängstigende Inhalt von Zwangsgedanken selbst verbessert sich , verliert seine emotionale Farbe, der Zwangsgedanke verblasst.
Frage:
Wie verhält es ich bei Depressionen ?
Professor Coenen
Interessanterweise ergibt sich ein für uns messbarer Effekt innerhalb von Tagen, wenn nicht von Stunden, obwohl der Patient selbst davon noch gar nichts bemerkt.
Frage:
Wie sieht es verglichen damit bei Zwangsstörungen aus ?
Professor Coenen
Bei Zwangsstörungen handelt es sich eher um ein im Laufe von Jahren, wenn nicht Jahrzehnten angeeignetes Verhalten. Hier ist die Reaktionszeit eher länger.
Frage:
Wenn man für den Erfolgsfall etwa ein Jahr bis zu einer merklichen Verbesserung rechnet, könnte man dann sagen, das alles was darunter liegt ein Bonus ist, aber eine spätere Reaktion durchaus möglich ist ?
Professor Coenen
Ja, ich glaube das ist völlig realistisch eingeschätzt.
Frage:
Bei der Entscheidung, wer für eine THS in Frage kommt, ist das Mitwirken mehrerer Fachrichtungen notwendig ?
Professor Coenen Ja, als Neurochirurgen sind wir im Grunde nicht kompetent genug, die entsprechende Indikation zu stellen - dies geschieht durch unsere Psychiater in unserem Haus. Bei Depressionen wird außerdem noch ein unabhängiger externer " Gatekeeper "(= Psychiater, der mit der Therapie des Patienten nichts zu tun hat und im Grunde ein externer Gutachter is t) hinzugezogen, der diese Indikation verifiziert.
Uns kommt es auch sehr darauf an, das wir die richtigen Patienten zu operieren. Anders gesagt: Wesentlich ist, nicht die falschen Patienten zu operieren. Eine depressiven Patienten zu operieren, dessen Depressionen auf einer Persönlichkeitsstörung basieren, würde nichts bringen, da die Persönlichkeitsstörung als Auslöser bleibt.
Anmerkung des Verfassers ( Link: Siehe hierzu auch den folgenden Artikel )
Frage:
Wenn wir über die Risiken einer THS sprechen, so finden sich häufig für den Laien verwirrende Zahlen in den Medien, etwa ein 2 % iges Risiko einer Hirnblutung . Wie sind diese Zahlen genau zu verstehen ?
Professor Coenen
Dazu muss man zunächst wissen, das Hirnblutung nicht gleich Hirnblutung ist. Es gibt Hirnblutungen , die ohne CT gar nicht bemerkt würden. Für uns - und natürlich die Patienten - ist vielmehr entscheidend - in welchen Fällen permanente neurologische Schädigungen eintreten.
Und hier liegt das Risiko nach einer jüngst veröffentlichten Studie mit etwa 5.000 operierten Patienten, bei unter 1 % ( Quelle: Adverse events associated with deep brain stimulation for movement disorders: analysis of 510 consecutive
cases. atel DM, Walker HC, Brooks R, Omar N, Ditty B, Guthrie BL.
Frage: Gibt es spezielle Pläne für die nähere Zukunft ?
Professor Coenen
Es wird eine weitere Depressionsstudie geben,sobald hierzu die Finanzierungsstruktur geklärt ist. Wir rekrutieren hierzu aber bereits Patienten. .
Das Zielgebiet wird das mediale Vorderhirnbündel sein und das Ziel ist unsere Bemühungen weiter zu optimieren.
Frage: Handelt es sich dabei um das gleiche Zielgebiet, bei dem Sie schon im Rahmen der Bonner Studie sehr erfolgeich operiert haben ? ( siehe Grafik unten ) |
Professor Coenen:
Ja, das Zielgebiet ist exakt gleich.
Herr Professor Coenen , wir danken Ihnen außerordentlich für das sehr informative Gespräch.
Links zu Videos zum Thema Tiefe Hirnstimulation und der Methode nach Professor Coenen:
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Videos zur Tiefen Hirnstimulations - Methode nach Professor Coenen des Medialen Vorderhirnbündels bei therapieresistenten Depressionen
Professor Coenen verwendet neue Behandlungsfeld bei der Tiefen Hirnstimulation im Rahmen einer Vorstudie - Operation - Erläuterung - Patientin erläutert Ihre Wirkung ( aus der Pilotstudie )
Dauer: 6 Minuten
Professor Schläpfer erläutert die Methode " Coenen " THS des MFB in der Vorstudie der Universitätsklinik Bonn. ( aus der Pilotstudie )
Dauer:4 Minuten
Stern TV - Bericht vom 15.07.2017: An der Freiburger Universitätsklinik erfolgt die Tiefe Hirnstimulation im Rahmen einer grösseren Studie.
Zur Methodik, dem eigentlichen Verfahren und den Berichtenn eines erfolgreich behandelten THS - Patienten im Vorher / Nachher Vergleich und den Gefühlen eines Patienten vor der Tiefen Hirnstimulation
Dauer: 15 Minuten
Profesor Coenen erläutert seine Methode der Tiefen Hirnstimulation des Medialen Vorderhirnbündels im Rahmen einer " Studium Generale " Vorlesung für Interessierte an der Universität Freiburg
Dauer: 15 Minuten