Medizinische Grundlagen der THS dargestellt bei einer Zwangsneurose

Der Grundgedanke der Tiefenhirnstimulation basiert auf dem Grundmuster das das Gehirn weitestgehend durch Schaltkreise vernetzt und verbunden ist.

 

Ist einer dieser Schaltkreise gestört, kommt es zu krankhaften psychologischen oder neurologischen Erkrankungen.

 

Zahlreiche dieser Schaltkreise verbinden unsere bewußtes Denken ( im Großhirn ) mit unbewußten - und daher schwerer zu beeinflussenden  Funktionen  in den tieferen Hirnbereichen.

Reduzierung der Zwangsstörung durch THS - Hilfe durch Technik - Die quälendnen Zwänge erreichen nicht mehr den bewußten Hirnteil

Das zermürbende Gefühl , das sich Zwangsgedanken oder -handlungen ständig wieder holen dürfte jedem hinreichend bekannt sein, daher findet man sich in der Vorstellung des Schaltkreises leicht wieder. In den schlimmsten Zeiten meiner Zwänge verspürte ich genau über den Augen einen ständigen Druck, ( ohne das mir dieses Modell bekannt war ) was auf keinen Fall aber Kopfschmerzen waren - möglich das sich auf diese Weise die Überaktivität des orbitofrontalen Cortex bemerkbar machte.

     
     
     

 Rot = hoher Blau niedrieger Energieverbrauch / Aktivität

 

 

Hier zeigt sich deutlich das das Gehirn der erkrankten Person insbesondere im vorderen Bereich ( genauer dem orbitofrontalen Cortex ) deutlich mehr beansprucht wird als im " Normal " fall - dies wäre der weitgehend " bewußte  " Bereich.

Offenbar geht die Zwangsstörung mit einer Hyperaktivität dieses Bereiches einher.

 

Durch weitere bildgebende Verfahren konnte man feststellen, das bei einer Zwangserkrankung Veränderungen in tieferen Hirnbereichen, den Basalganglien (http://www.gehirn-atlas.de/basalganglien.html), gegenüber gesunden Probanden sichtbar sind.

 


Quelle: http://www.medipresse.de/

 

 

 

Funktionen: Motorische Fähigkeiten, Bewegungsauswahl, -initiation und -kontrolle: Informationsleitung vom (P)FC und Parietalen Kortex über Basalganglien und Thalamus zur SMA (Teil des Motorkortex); vornehmlich Inhibition unerwünschter/ unangemessener Bewegung, aber auch Koordinierung intendierter Bewegung, Haltung Q

Prozedurales Gedächtnis

Aufmerksamkeit (Dopamin)
Q; Verarbeitung verschiedenster emotionaler und kognitiver Impulse (Belohnungssystem, Verstärkung, Sucht, Gewohnheiten) Q (mehr siehe unten)

Regulierung der Schmerzwahrnehmung
Q

Siehe auch:
Claustrum, Striatum, Nucleus caudatus, Globus pallidus, Nucleus accumbens und Putamen

Erkrankungen: Infantile Zerebralparese, Dystonie; Parkinson, Chorea HuntingtonQ; Lesch-Nyhan-Syndrom, ZwangsstörungenQ; ADHSQ, Q, Tourette-Syndrom Q, Stottern, Morbus Wilson; SchizophrenieQ; DepressionQ; Sexuelle Störungen Q, Neurodegeneration mit Eisenablagerung im Gehirn Q

 

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Bemerkenswert ist dabei besonders dieser Satz:

 

Verarbeitung verschiedenster emotionaler und kognitiver Impulse (Belohnungssystem, Verstärkung, Sucht, Gewohnheiten)

 

Man kann also davon ausgehen, das ein Gedanke im Tiefenhirn als Bedrohung eingestuft wird und von hier an das Frontalhirn weitergeleitet wird.

 

Um die Bedrohung loszuwerden erfolgen Zwangsrituale, die wiederum vom Tiefenhirn bewertet werden, ggf. als " ungenügend " eingestuft werden, und so in den bekannten Ritualen und Endlosschleifen, die den Zwangsneurotiker kennzeichnen, münden.

 

Da sich in bildgebenden Verfahren sowohl eine Veränderung der Funktionen im Präfrontalen Cortex als auch in den Basalganglien ergeben, scheint es hier einen Zusammenhang zu geben.

 

Man geht heute davon aus, das diese beide Gebiete, also  zwischen dem Tiefenhirn und dem Frontalhirn, in einem Schaltkreis verbunden sind. – überstark synchronisiert sind und somit „ überreagieren „. und übersynchronieiert sind.

 

Da alle Vorgänge im Gehirn auf elektrischen Impulsen beruhen, greift die THS in diesen Kreislauf ein und bringt diese Synchronisation durch Stromimpulse außer" Takt " OHNE die Gehirnstrukturen zu zerstören.

 

 

 

 Der Prozess der " Übersynchronisation erscheint vom Empfinden her nachvollziehbar, insbesondere wenn man sich dies als einen dynamsichen Prozess vorstellt:

 

Der Zwang wurde umso stärker:

Je länger die Krankheit andauerte

Je weniger Widerstand geleistet werden konnte ( Stress )

Je mehr Bereiche betroffen waren

Insbesondere verschlimmerte sich die Zwangsstörung immer schneller

 

Hierzu auch die folgende

 

Parabel

 

 

Das neuro - biologische Ablaufschema gilt inzwischen durch die bildgebenden Verfahren als gut belegt -die  Darstellungen unterscheiden sich  im Grunde nur nach Komplexheit und der Menge an Informationen.

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Hilfe bei Zwangsstörungen: In der Neurobiologie sind Zwänge ein  ewiger Kreislauf zwishcen Unterbewußtsein und Bewußtsein. Dsa gilt für Zwangshandlungen wie Zwangsgedanken gleichermaßen

 " Wenn Menschen mit Zwangsstörungen in Situationen geraten , in denen sie sich unwohl fühlen, leuchtet in ihrem Gehirn ein Schleife neuronaler Aktivität auf.

Diese Schleife kreist zwichen dem Nucleus caudatus ( 1 ) , der den Drang auslöst, " etwa zu tun ", dem orbitalen präfrontalen Cortex ( 2 ) , der das Gefühl vermittelt " etwas stimme nicht ", und dem cingulärem Cortex  ( 3 ) , der die Aufmerksamkeit auf  auf das Gefühl des Unbehagens fixiert erhält. "

 

Quelle: Rita Carter Gehirn und Geist Spektrum Verlag 2012 S 90

Ich denke den Ablauf , wie er in den fettgedruckten Bereichen dargestellt wird, kann jeder Zwangskranke nur zu gut nachvollziehen
Statt Medikamenten wirkt bei der THS Strom , um die Impulse der Zwangsstörung zu verbessern.

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Implantation, Wirkung und Ausbreitung des Stimulationseffektes

 

( Video durch Anklicken starten )

 

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Die Wirkung beschränkt sich jedoch nicht auf das unmittelbare Umfeld der 1,5 mm großen Elektrode, sondern wirkt entlang der mit dem Zielpunkt ( hier: einem Bereich des Teifenhirns - dem Nucleus Accumbens ) sondern breitet sich entlang der verbundenen Bahnen zum Frontalhirn aus.

 

Dadurch wird erreicht das der Zwangskreislauf sukzessive außer Takt gebracht wird.

 

( Video durch Anklicken starten )

   
   
 

Die Stimulation ist im eigentlichen Sinne nicht  nicht " fühlbar " - lediglich beim Ein - und Ausschalten macht sich ein leichtes Kribbeln bemrkbar und zwar unmittelbar im Bereich mittig oberhalb der Augen.

Dieses Gefühl ist jedoch teilweise eher als angenehm zu beschreiben.

 

Andere Patienten berichten, das sie unmittebar nach dem ersten Einschalten des Stimulators zwar kein Nachlassen der Zwänge fühlen, aber eine gewisse Ruhe

 

Patienten - Stimulationsgerät
Patienten - Stimulationsgerät

Der Patient kann sogar selbständig - innerhalb medzinischer Grenzen - die Stimulation verstärken oder vermindern oder sogar  ausschalten

 

Nach einer erfolgreichen THS sollten sich die betroffenen Gehirnareale wie in der folgenden Darstellung verändert oder verbessert haben:

 

 

 

Wenn Therapie und Medimkamnete keinen ausreichen Erfolg der Zwangsstörung bringen, kann die THS in vielen Fällen, teil sselbstständig, teils  in Verbidnung , dafür sorgen das kognitive Verhaltenstherapie mit Reizexposition wieder funktionieren
Wenn Therapie und Medimkamnete keinen ausreichen Erfolg der Zwangsstörung bringen, kann die THS in vielen Fällen, teil selbstständig, teils in Verbidnung , d

 In der Zeile 1 geht es um den Nucleus Accumbens, dem heutigen Hauptziel der THS.

Allgemein wird der Nucleus Accummbens auch als Belohnungszentrum oder meiner Interpretation als " Zufriedenheitsbereich " interpretiert.

Er ist dafür zuständig , ob eine Handlung als befriedigend bewertet wird:

 

In dne bildgebenden Verfahren zeigt sich hier, das dieser beim Gesunden dieser Bereich reagiert, während dies beim Zwangneurotiker nicht der Fall ist, im stimulierten Zustand hingegen schon.

 

Offenbar liegt hier eine Unterfunktion vor

 

Umgekehrt bei dem System , das zum Frontalhirn ( Zeile 2 )  führt:

 

Hier liegt gegenüber dem Gesunden offenbar eine Überaktivität vor, die durch die THS ausgeglichen wird.

 

Möglicherweise  führt also die fehlende " Brems " wirkung ausgehend vom Nucleus Accumbens über den Schaltkreis zu den ständigen, typischen Wiederholungen, die unsere höheren Hirnfunktionen im Rahmen des Schaltkreises ausführen.


Interssanterweise zeigt sich auch im EEG eine Beruhigung der höheren Hirnaktivität, wenn zwanfauslösende Reize ( symptom - provoking stimuli ) gesandt werden  ( Zeile 3 )

 

Dies deckt sich mit meinem persönlichen Empfinden, das der Zwangsdruck selbst abnimmt, wobei nach meiner Erfahrung erst einmal in einem großen Sprung die neue Fähigkeit erkannt und erfahren werden muß.

Videos plus Extra downloaden ( circa 80 MB )

 

Hier

Exemplarische Darstellung der Wirkung einer THS bei Esssentiellem Tremor und Erläuterung
Exemplarische Darstellung der Wirkung einer THS bei Esssentiellem Tremor und Erläuterung